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VOYAGE
VOYAGE
Asien - Impressionen aus Sulawesie
SULAWESIE - das alte CELEBES
Sulawesie ist eine große Insel südöstlich von Borneo. In der Kolonialzeit, und noch lange danach, hieß die Insel Celebes. Bis auf das
Gebiet der Toraja in zentralen Hochland, ist die Insel touristisch wenig erschlossen und wenig bekannt. Die Toraja sind eine Ethnie
mit überwiegend christlichem Glauben der aber vermischt ist mit der uralten animistischen Religion der Vorfahren. Berühmtheit
haben die Toraja vor allem durch ihren traditionellen Totenkult erlangt. Daneben ist die einmalige Architektur der Dörfer berühmt mit
den traditionellen Toraja-Häusern (Tong Konan) und den typischen Reis-Speicherhäusern (Alang).
Dies sind Impressionen einer langen Reise in der Küstenregion und auch in die zentrale Bergwelt von Sulawesie, wieder mit einem
Guide, einem Fahrer, einem SUV und uns Zwei. Wir wurden dabei auch zu einer der typischen Totenfeiern eingeladen und bekamen
tiefe Einblicke in die Kultur und das Leben der Torajaner. Das unser Guide ein Toraja war, vereinfachte vieles.
Typisches Toraja-Dorf in Sulawesie
Felsengräber der Toraja
Totenfeier bei den Toraja
Totenrituale der Toraja
Eine Totenfeier ist nach dem Glauben der Toraja - auch wenn sie
zum Christentum bekehrt wurden - unabdingbar für den Seelen-
Frieden des Verstorbenen und auch für das weitere Wohlergehen
der Hinterbliebenen. Trotz der Christianisierung der Toraja besteht
die traditionelle animanistische Religion Aluk Todolo fort, und
bestimmt weiter die Traditionen und Rituale.
Der Leichnam wird bis zu sechs Monate, einbalsamiert und in
Tüchern mit Formalin eingebunden, im Hause aufgebahrt. Er wird
in dieser Zeit wie ein schlafendes Familienmitglied behandelt.
Dann beginnt die rituelle, mehrtägige und sehr teure Toten-
Zeremonie, zu der alle Verwandte und Bekannte eingeladen
werden. Oft mehrere hundert Gäste. Die Teilnehmer übergeben
der Familie des Toten zur Zeremonie traditionelle Geschenke. Vor
allem Wasserbüffel, Schweine und Palmwein werden als Gabe für
die Totenfeier mitgebracht. Auch wir wurden zu einer Feier
eingeladen. Unsere Gastgeschenke waren Zigarettenstangen, die
dann später unter den Gästen verteilt wurden.
Die Büffel werden rituell geopfert und die Schweine praktisch auf
der Strasse im Dorf geschlachtet und dann direkt in der, extra für
dieses Fest, aus Bambus aufgebauten, riesigen Küche zubereitet.
Als Gastmal, dazu gibt es Manjok, Süßkartoffeln und Reis.
Nach dem Totenfest wird der Leichnam in eine Grabkammer
verbracht, die in eine Felswand gehauen wurde.
Auf einer Art Balkon vor dem Felsengrab wird eine, aus Holz
geschnitzte Figur platziert, die dem Toten ähnelt. Diese Holzpuppe
- die „Tau-Tau“- wird oft schon zu Lebzeiten gefertigt und trägt die
Kleidung des Verstorbenen. Für die Anfertigung dieser Figuren
werden meist auch die echten Haare des Verstorbenen genutzt -
oft schon zu Lebzeiten gesammelt. Die Herstellung der Figuren
obliegt speziellen Handwerkern. Diese Art von Totenkult ist auf der
Welt, soweit mir bekannt, einmalig und führte zu einem gewissen
Bekanntheitsgrad der Toraja unter „Travellern“.
Ich hatte schon zur meiner Studentenzeit von diesen Ritualen
gehört und gelesen. Jetzt, nach vielen Jahrzehnten, war es der
Grund für meine Reise nach Sulawesie, dem alten Celebes.
Wir reisten Anfang 2023 ins Toraja-Land. Indonesien hatte gerade
die coronabedingten Einreisebeschränkungen aufgehoben. Daher
waren auch nur sehr wenige Europäer auf der Insel - man war
praktisch alleine unterwegs, aber auch ohne die sonst übliche
touristische Infrastruktur - viele Unterkünfte waren noch
geschlossen. Interessantes Erlebnis, einzigartig.
Die große Küche - die Frauen
des ganzen Dorfes helfen
traditionell bei der Versorgung
der Gäste.
Der Empfangsraum für die
Gäste der Feierlichkeiten.
Es können mehrere hundert
werden und die Feier dauert
Tage.
Das zentrale Hochland von Sulawesie
Der Markt in Rantepao mit dem größten Büffelmarkt Südost-Asiens
Wasserbüffel sind ein Symbol für Macht und Reichtum
Wie in ganz Asien - egal ob im Golf
von Thailand oder auf der Taucher-
Insel Ko Tao, den Andamanen oder auf
Bali - auch hier in Sulawesie und im
abgelegenen Borneo -ist eine massive
Zunahme des angeschwemmten
Plastikmülls zu sehen. Der Müll wird
sicher noch über viele Jahrzehnte das
Meer und die Küsten belasten - und er
nimmt jedes Jahr immer weiter zu.
Von dem daraus entstehenden
Mikroplastik und den Auswirkung auf
die Meeres-Fauna, sowie auf die
Nahrungsketten, ganz zu schweigen.
Vor einigen Jahren konnte ich noch
ohne Probleme in Bali am Strand
liegen und auch einfach im Meer
schwimmen gehen, schnorcheln oder
tauchen. Es war phantastisch.
Heute hindert mich ein spezieller
„Ekelfaktor“ am Schwimmen im
tropisch warmen Meer. Es sind die im
Wasser treibenden Plastiktüten und
der sonstige Abfall aus Plastik
- „man“ geht eben nicht mehr ins
Meer, sondern in den luxuriösen
Hotelpool. Einfach nur traurig - und
niemand stoppt die Verschmutzung -
den Wahnsinn.
Die Welt hat nicht nur ein Problem durch Klimaveränderungen - die durch Menschen gemachte
Meeresverschmutzung durch schlecht entsorgten und nicht abbaubaren Plastikabfall wird vieles in unserem
Lebensraum unwiederbringlich zerstören.
…… Reisen in der Küstenregion
…… Totenfeier der Toraja - eine gelebte Tradition
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